04.09.2020

Auf hohem Niveau: Caravaningbranche verzeichnet Umsatzrückgang

Die deutsche Caravaningbranche musste im ersten Halbjahr einen Rückgang ihres Umsatzes hinnehmen. Allerdings blieb der Umsatz mit 5,75 Mrd. Euro auf hohem Niveau. Die Binnennachfrage war trotz Corona robust, doch der schwache Export ließ das Geschäft mit Neufahrzeugen schrumpfen. Der Umsatz mit Gebrauchtfahrzeugen in Deutschland konnte hingegen sogar spürbar zulegen und da die Neuzulassungen in Europa wieder steigen, dürfte der Umsatzrückgang bald aufgeholt sein.
Mit 5,75 Milliarden Euro Gesamtumsatz fuhr die deutsche Caravaningbranche im wirtschaftlich schwierigen ersten Halbjahr ein gutes Ergebnis ein. Trotz einer robusten Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans im Inland sank der Umsatz jedoch um 6,1 Prozent. Grund ist der Corona-bedingt schwächere Export von Freizeitfahrzeugen aus deutscher Produktion. Das Geschäft mit Neufahrzeugen ging um 12,6 Prozent verglichen mit der ersten Jahreshälfte 2019 auf 3,1 Milliarden Euro zurück. Reisemobile machten davon 2,66 Mrd. Euro aus, was einem Minus von 10,3 Prozent entspricht. Mit neuen Caravans setze die Branche 442 Millionen Euro um. Das sind 24,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Da die Neuzulassungen mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Europa seit Juni wieder steigen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis wir die Umsatzdelle aus dem Frühjahr ausgeglichen haben“, ist Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD) zuversichtlich.

Geschäft mit gebrauchten Freizeitfahrzeugen wächst

Auf dem Gebrauchtmarkt in Deutschland konnten die Umsätze im ersten Halbjahr sogar wachsen. Durch Corona erlebte die Branche einen Run auf ihre Fahrzeuge. So setze der Fachhandel zwischen Januar und Juni 2,15 Milliarden Euro mit gebrauchten Reisemobilen und Caravans um – ein Rekord. Das entspricht einem Anstieg von 4,9 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. „Die Nachfrage auf dem deutschen Gebrauchtmarkt übersteigt teilweise das Angebot, da Reisemobil- und Caravanbesitzer gerade jetzt ihre Fahrzeuge nutzen und nicht abgeben wollen“, sagt Onggowinarso.

Das Zubehörgeschäft, der dritte Geschäftsbereich der Branche, entwickelte sich in den ersten sechs Monaten leicht rückläufig (minus 5,5 Prozent) und kam auf eine knappe halbe Milliarde Euro Umsatz. „Auch hier rechnen wir mit steigenden Umsätzen im zweiten Halbjahr“, so Onggowinarso optimistisch.

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