Caravaning in Europa

Eine Studie des Deutschen Wirtschafswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr liefert fundierte Erkenntnisse zur Camping- und Caravaningbranche Europas.

Die durch das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) an der Universität München durchgeführte Studie zum „Wirtschaftsfaktor Touristikcamping in ausgewählten europäischen Ländern“ liefert wissenschaftliche Zahlen zur ökonomischen Größenordnung der Camping- und Caravaningbranche in Europa.
Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über 15 europäische Länder. Die vom CIVD in Auftrag gegebene Studie erhob einen Umsatz von 18,3 Milliarden Euro, der durch Touristikcamping in diesen ausgewählten Ländern erwirtschaftet wurde.

Das dwif errechnete insgesamt 367 Millionen Camping- und Caravaningübernachtungen auf rund 26.000 Campingplätzen. Dabei handelt es sich um rein touristische Übernachtungen, ohne die Berücksichtigung von Dauercampern. In dieser Erhebung ist Frankreich mit 109,7 Millionen Übernachtungen absoluter Spitzenreiter, gefolgt von Italien mit 52,9 Millionen und Großbritannien mit 50,2 Millionen Übernachtungen. Deutschland belegt mit 46,9 Millionen Übernachtungen den vierten Platz. Der beeindruckende Wert von 367 Millionen Übernachtungen übertrifft die Anzahl aller Übernachtungen in allen Beherbergungsbetrieben und Beherbergungsformen in Deutschland im Jahr 2015. Allein die Ausgaben für die 367 Millionen Übernachtungen summieren sich auf 3,4 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch weitere touristische Ausgaben, etwa für Verpflegung, Unterhaltung und kulturelle Angebote, die eine Summe von 10,2 Milliarden ergeben. Der sich aus den Übernachtungen ergebende Gesamtumsatz beläuft sich somit auf 13,6 Milliarden Euro.

Touristikcamping findet jedoch nicht ausschließlich auf Campingplätzen statt. Moderne Stellplätze beispielsweise locken zunehmend mehr -Reisemobilisten mit einem immer vielseitiger werdenden Angebot. Außerdem verfügen moderne Reisemobile mittlerweile über ein so hohes Maß an Selbstständigkeit, dass sie zeitweise nicht mehr zwingend auf die Infrastruktur eines Campingplatzes angewiesen sind. Unter anderem ergeben sich hieraus weitere 64 Millionen Übernachtungen außerhalb von Campingplätzen. Zusätzliche 48 Millionen Tagesausflüge ohne Übernachtung runden die Bilanz für den Caravaning-Tourismus ab. So entsteht durch Übernachtungen außerhalb von Campingplätzen und Tagesausflüge nochmals ein Umsatz von 4,7 Milliarden Euro. In der Summe addiert sich also der Umsatz durch den Camping- und Caravaning-Tourismus in den 15 untersuchten Ländern auf 18,3 Milliarden Euro.

Der Caravaning Industrie Verband errechnete zusätzlich einen Umsatz durch die Anschaffung von Reisemobilen und Caravans, weiterer Serviceleistungen und Zubehör von 28,2 Milliarden Euro für das Jahr 2018 in Europa. Davon entfielen 10,7 Milliarden Euro auf Neufahrzeuge, 14,7 Milliarden Euro auf Reisemobile und Caravans aus zweiter Hand sowie 2,6 Milliarden Euro auf Serviceleistungen und Zubehör.

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Studie: Wirtschaftskraft von Caravaningtourismus Das dwif hat die große Bedeutung des Camping- und Reisemobiltourismus für die deutsche Wirtschaft bestätigt und den Bedarf für den Reisemobiltourismus in den einzelnen Regionen untersucht. Mehr erfahren
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